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Brauchtum

 

Bei den Steirerherzen wird Kultur und Brauchtum nicht nur erhalten, sondern mit Freude gelebt und weitergegeben. 

 

Aperschnalzen 

Beim Aperschnalzen handelt es sich um ein alpenländisches Brauchtum, bei dem eine Peitsche mit einer Länge von 1,5 bis zu 4m geschwungen wird. Durch das richtige Schwingen entsteht am Ende der Hanfschnur, an der sich der „Bast“ befindet, der Knall. Die Wurzeln des Aperschnalzens sind unbekannt. Das Aperschnalzen wird jedenfalls dem „Lärmbrauchtum“ zugeordnet. Das Wort Aper leitet sich vom althochdeutschen Wort „apir“ ab und bedeutet „vom Schnee befreit“. Das Aperschnalzen wird praktiziert, um den Winter zu vertreiben. Die älteste schriftliche Erwähnung des „Apachschnalzens“ geht auf das Jahr 1796 zurück.


 

Adventkranz binden

Am Sonntag vor dem ersten Adventsonntag wird bei den Steirerherzen gemeinsam mit den Kindern der Adventkranz gebunden.

Der Adventkranz ist ein aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängeschmuck mit vier Kerzen. Die Kerzen werden nacheinander an den vier Adventsonntagen entzündet. Die vier Kerzen am Kranz sollen vor allem den Kindern die Zeit bis zum Heiligen Abend verkürzen. Die Urform des Adventkranzes (Wichernkranz) bestand aus einem Wagenrad mit 20 roten und vier großen weißen Kerzen. Diese Urform sollte die Zahl der Tage bis Weihnachten anschaulich machen. Die Kinder hörten auf zu fragen und lernten somit auch das Zählen. Aus diesem Wichernkranz hat sich vor allem auch aus praktischen Gründen, der Adventskranz mit vier Kerzen entwickelt. Welcher seit etwa 1860 aus Tannenzweigen gefertigt wird.


 

Goaßlschnalzen 

Beim Goaßlschnalzen handelt es sich einen bayerisch-österreichischen Brauch. Bei dem im Takt der Musik die Goaßlpeitsche geschwungen wird. Die Goaßl besteht aus einem Fiberglasstock, Griff, Hanfseil und einer Schnalzerschnur (Schmiss). Der Fieberglasstock hat eine Länge von 1,15-1,40m und das Hanfseil hat eine Länge von 0,8 – 1,4m.

Der Name Goaßlschnalzen kommt von der Bezeichnung für die Fuhrmannspeitsche, die im Volksmund Goaßl (Geißel) genannt wird. Das Schnalzen bezieht sich auf das Knallen der Peitsche, mit dem sich die Fuhrleute vor unübersichtlichen Stellen bemerkbar gemacht haben.

Damit sich die Fuhrleute von den anderen Fuhrwerken unterscheiden konnten, fingen sie an spezielle Knallfolgen zu entwickeln. Daraus entstanden die verschiedenen Schlagarten wie der Vorhandschlag, der Rückhandschlag und der Doppelschlag, sowie der Triangelschlag.


 

Maipfeiferl schnitzen

Das Maipfeiferl-Schnitzen ist ein altes Brauchtum, das früher sehr oft praktiziert wurde. Das Wissen über die Herstellung wurde von den Vätern oder Großvätern an die Kinder weitergegeben. Für das Schnitzen eines Maipfeiferls bietet sich besonders die Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai an, da zu dieser Zeit die Bäume voll im "Saft" stehen und die Rinde sich dadurch leicht lösen lässt. 

  • Für ein Maipfeiferl eignen sich fingerdicke Stücke von Esche, Weide, Haselnuss, Ahorn mit circa 15 Zentimeter Länge.

Bei den Steirerherzen wird dieses alte Brauchtum heute noch an die Kinder weitergegeben.


 

Palmbuschen binden

Am Sonntag vor dem Palmsonntag wird bei den Steirerherzen gemeinsam mit den Kindern die Palmbuschen gebunden. Diese Palmbuschen werden am Palmsonntag bei der Palmweihe in Knittelfeld feierlich geweiht.

In Österreich ist es üblich am Palmsonntag bei der Prozession die Palmbuschen zu weihen. Von gesegneten Palmbuschen erhoffen sich die Menschen eine gute Ernte sowie Schutz für Haus und Hof. 

In der Steiermark unterscheiden sich die Palmbuschen je nach Region. Von Region zu Region ändert sich die Höhe, die Größe sowie die Machart des Palmbuschens. Einzig bei den verwendeten Pflanzen herrscht Einigkeit. Die Palmbuschen bestehen aus Zweigen von Weiden, sogenannte Palmkätzchen, dazu noch Zweige vom Buchsbaum, Wachholder, von Eiben, Tannen oder Thujen.